Character design

Im Rahmen des Themas „Postapokalypse“ entsteht ein einzigartiger Charakter, der mit der Software „ZBrush Core“ als 3D-Modell umgesetzt wird. Durch sorgfältig inszenierte Stills wird das Modell visuell in Szene gesetzt.
Die Umgebung und die Hintergrundgeschichte werden in Form einer Kurzgeschichte festgehalten. Der Charakter soll nicht nur optisch in die postapokalyptische Welt passen, sondern auch mindestens zwei Merkmale der Erschafferin widerspiegeln.
Inhalt
Inhalt
Konzept
Ideenfindung Welt
Bevor ich mit der Gestaltung meines Charakters beginne, muss ich zunächst die Welt definieren, in der er lebt. Eine postapokalyptische Umgebung kann durch verschiedene Ereignisse ausgelöst werden.
Schon heute entsteht oft der Eindruck, dass das Ende der Welt näher rückt.
Daher ist es für mich wichtig, einen halbwegs realistischen Auslöser zu wählen – ein Szenario, das in einer hoffentlich fernen Zukunft tatsächlich eintreten könnte.
Klimakrise
- Wasserspiegel steigt
- Welt unter Wasser, nur wenige hohe Berge wurden zu Inseln
- Reiche konnten Städte bauen
- Menschen verbringen die meiste Zeit im Wasser – der Stärkere überlebt
- Menschen werden eher zu Wassermenschen
- Kiemen?
- Sauerstoffflasche -> Verkauf von der Sauerstoffflaschen macht Konflikt auf (teuer)
Waldbrände
- Städt und Dörfer zerstört
- weiterhin Gefahr, viel zu heiß
- durch Zerstörung der Wälder Sauerstoff stark verunreinigt
- Menschen laufen mit Sauerstoffmasken rum
- immer Brandwunden, verschmutzte Haut, wenig Kleidung
- reiche können sich mittlerweile feuerfeste Kleidung leisten
Krieg
- Zerstörung von ganzen Landstrichen
- Atombomben / normale Bomben
- mehrere Jahre nach der Apokalypse
- Menschheit ist geschrumpft, haben sich verändert aber erholt
- alles wieder mehr primitiv
- Kampf ums Überleben
- So der so: Zerstörung von wichtigen Versorgungszentren
- Atomkraftwerk, Wasserspeicher, Stromversorgung, Stromnetz
- Luft verunreinigt, man kann nicht mehr alleine atmen
Auswahl
Durch die Klimakrise entsteht eine Welt, die fast ausschließlich unter Wasser steht. Viele Jahre sind vergangen, die Menschen haben sich stark verändert. Sie müssen dauerhaft Sauerstoffflaschen tragen, welche immer teurer wurden. Es wird nicht mit Geld sondern mit Ressourcen gezahlt. Wer keine bieten kann, wird daran sterben.

Ideenfindung Charakter
Die Protagonistin ist eine etwa 20-jährige junge Frau, die zu den Ärmsten gehört und auf einer winzigen, überfüllten Insel lebt. Da der Platz an Land begrenzt ist, verbringt sie den Großteil ihrer Zeit im Wasser. Sie ist eine geschickte Jägerin, was es ihr ermöglicht, sich und ihre Mutter zu ernähren. Ihren Vater verlor sie bei einer verheerenden Überflutung, die ihre Familie tief geprägt hat.
Ein markantes Erkennungsmerkmal ist das tätowierte Herz an ihrem rechten Handgelenk, das sie mit Tinte von Tintenfischen und einer Nadel selbst gestochen hat. Auf der linken Wange hat sie drei Leberflecke, die ein Dreieck bilden.
Charakterlich versteht sie sich mit den meisten Menschen gut, doch enge Freundschaften sind selten – sie ist eher eine Einzelgängerin. Gleichzeitig nimmt sie oft die Rolle einer Vermittlerin ein, schlichtet Streitigkeiten und kümmert sich um andere. Allerdings fällt es ihr schwer, ihre eigenen Grenzen zu erkennen, und sie lässt sich nur ungern etwas vorschreiben.

Kurzgeschichte
Wie die Luft zum atmen
Kapitel 1
Natürlich haben die Menschen es nicht geschafft, die Klimakrise aufzuhalten. Nach den Bränden, die ganze Landstriche zerstörten, kamen die Fluten. Der Wasserspiegel stieg immer weiter und bald stand der größte Teil der Erde unter Wasser. Viele Menschen überlebten dies nicht und die Bevölkerung reduzierte sich auf 40%.
Die übrigen Menschen hatten in den Jahren, in denen das Wasser unaufhaltsam gestiegen war, neue Wege finden müssen, um Nahrungsmittel zu erhalten und um sich vor den Gefahren des Wassers zu schützen.
Einige Menschen hatten sich auf die neuen Gegebenheiten spezialisiert und waren in der Lage, auf dem Wasser zu leben. Sie bauten sogenannte Wasserstädte, kleine Inseln, die sich auf dem Wasser befanden und in denen sie ihre Wohnungen und Geschäfte hatten.
Andere Menschen waren dazu gezwungen, auf den vielen Inseln zu leben, Überbleibsel aus der alten Welt, Berge, die hoch genug waren, dass sie nicht vollständig mit Wasser bedeckt waren. Sie mussten hart arbeiten, um sich und ihre Familien zu ernähren, waren bei Stürmen ständig Überflutungen ausgesetzt und den Tieren, die mit ihnen aufs Land gespült wurden.
Diejenigen, die sich nicht hatten anpassen können, überlebten nicht und die Zahl der Menschen sank um ein Vielfaches. Die Übrigen hatten sich den veränderten Bedingungen angepasst – vor allem in ihrem Aussehen.
Die Gliedmaßen der Menschen wurden länger und die Haut blasser. Schwimmhäute bildeten sich zwischen den Fingern und Zehen, die über die Jahre immer länger und kräftiger wurden. So konnten wir uns immer besser im und auch über längere Zeit im Wasser fortbewegen. Sogar unsere Augen passten sich an. Unsere Pupillen mussten sich immer mehr weiten, bald waren die Augen komplett schwarz und wir können nun auch im dunklen, trüben Wasser so sehen, als wäre es hellichter Tag. Gleichzeitig bildete sich ein neuer Schutzfilm für die Augen. Er legte sich an Land über unsere Augen und half gegen den Staub und die Sonneneinstrahlungen. Wir jagten, lebten und versuchten, im Wasser zu überleben. Die Tiere wurden größer und gefährlicher, das Kämpfen gegen sie wurde zur Tagesordnung. Erleichtert wurde es durch starke Widerhaken, die sich an Ellenbogen, unter der Kniekehle und anstatt des Hacken bildeten.
Da die normale menschliche Behaarung hinderlich war, rasierten wir sie erst ab. In späteren Generationen bildeten sie sich gar nicht mehr.
Was sich aber nicht anpasste und das Leben unter Wasser nach wie vor erschwerte, war, dass wir weiterhin normale Luft atmen mussten. Doch weder unter Wasser, noch am Land ist es möglich, klare, saubere Luft einzuatmen. Wir alle tragen Sauerstoffflaschen auf unserem Rücken. Schon als Baby werden uns Zugänge direkt zur Lunge gelegt, sodass wir zwar sprechen können, doch wir atmen nur noch das ein, was uns in die Sauerstoffen gefüllt wird. Und hier begann das nächste große Problem. Der Sauerstoff für die Flaschen werden in den Wasserstädten hergestellt. Zu Beginn bekamen wir sie vollkommen kostenlos, doch über die Jahre wurde es immer teurer. Wir zahlen nun nicht mehr mit Geld, sondern mit Lebensmitteln oder anderen Ressourcen. Mittlerweile war es so viel, dass kaum noch was für uns selbst blieb.
Und schon spaltete sich die Welt wieder in arm und reich. Diejenigen, die den Sauerstoff herstellen, ertrinken fast in ihrem Überfluss, während diejenigen, die nichts geben können, weil sie kein passendes Talent besitzen oder schlicht zu alt oder verletzt sind, nun ja …
Ich lebe auf einer der wenigen verbliebenen kleinen Inseln. In der Luft liegt der Geschmack von Salz, und die Sonne glitzert auf den Wellen. Heute machte ich auf einem kleinen Felsen inmitten des weiten Ozeans Rast. Die Jagd unter Wasser war anstrengend gewesen. Die Fische zogen sich langsam in die wärmeren Gewässer zurück – es wurde allmählich Winter. Die Gezeiten hier waren hart. Im Sommer brannte entweder die Sonne vom Himmel oder es gab Stürme mit Gewitter und starken Regengüssen. Wie oft trug ich kleine Blessuren von den großen Hagelkörnern davon und wie oft im Jahr mussten wir unsere kleine Hütte wieder reparieren, weil der Wind das Dach weggeweht oder die Wände Löcher bekommen haben? Und nun kam die kalte Jahreszeit. Die Tiere, von denen unser Leben abhing, zogen sich mal wieder zurück. Ich musste hoffen, dass unsere Vorräte reichten. Nicht nur für uns, sondern auch für diese reichen Snobs, die uns unseren Sauerstoff verkauften. Mam sagte, sie gaben uns Leben, aber für mich wirkte es eher so, als würden diese Leute dafür sorgen, dass wir weiterhin zu arm und zu schwach blieben, um uns gegen sie aufzuwiegen. Doch was sollten wir schon dagegen unternehmen?
Seufzend starrte ich in die untergehende Sonne. Eigentlich sollte ich nun nach Hause schwimmen, doch meine Beute war so mickrig, dass ich beschloss, noch eine weitere Stunde in die entgegengesetzte Richtung zu schwimmen, in der Hoffnung, noch ein paar mehr Fische zu erwischen. Ich sprang zurück ins kühle Nass und während ich mit höchster Geschwindigkeit durch das Wasser glitt, überlegte ich bereits eine Ausrede, weshalb es so spät geworden war. Mam wollte nicht, dass wir so weit in diese Richtung schwammen, denn das brachte uns nah an die Wasserstädte und diese waren für unser Fischer-Volk verboten. Nur Händler durften zwischen den Städten und unseren Inseln verkehren. Doch irgendwie musste ich ja an die Beute kommen, die uns bereits morgen wieder weggenommen werden würde.