Magazin Design

Für mein Projekt gestalte ich einen fiktiven Magazinartikel zum Thema „Design/Kunst/Architektur“. Dabei wähle ich das Magazinformat, die Zielgruppe und das Layout. Anschließend setze ich die Inhalte in mindestens drei Doppelseiten (Startseite, Inhaltsseite, Interview) sowie einem gestalteten Cover um.
Inhalt
Inhalt
Über was will ich schreiben?
Aus den drei Kategorien musste natürlich zunächst das Thema gewählt werden. Vorerst schrieb ich meine ersten Ideen für Inhalte nieder.
Ein zentrales Thema war der architektonische Wandel in Hannover – eine Stadt, die oft unterschätzt wird, aber durchaus schöne Ecken hat. Besonders fasziniert hat mich, wie viele alte Stadtvillen noch erhalten sind und welchen Charme sie versprühen, im Gegensatz zu den allgegenwärtigen Nachkriegsbauten.
Ein Interview mit einem Architektur-Studenten sollte beleuchten, warum solche aufwendig verzierten Stadtvillen heute kaum noch gebaut werden.

Eine andere Idee war, über eine aktuelle Ausstellung im Kunstmuseum zu berichten. Allerdings konnte hier das Fotografieren schwierig werden.
Ein weiteres Thema war das Messegelände Hannover: Was ist nach der Expo mit den Gebäuden passiert? Wie hat sich das Areal entwickelt?
Auch ein Bericht über die kreative Szene kam mir in den Sinn. Ein Beitrag über eine Cosplayerin, die vom Fan zur professionellen Schneiderin mit eigenem Unternehmen wurde, sollte einen Einblick in die Welt des Cosplays geben. Allerdings gestaltete sich die Organisation des Interviews und der Fotos schwierig, da sie weiter entfernt lebt.
Die Entscheidung
Ich entschied mich zu guter Letzt für meine erste Idee.
Die Architektur in Hannover hat sich im Laufe der Zeit stark verändert, doch viele Gebäude sind nach wie vor beeindruckend. Schon lange interessiere ich mich für Architektur und habe festgestellt, dass es in der Stadt zahlreiche kunstvoll verzierte und kreativ gestaltete Häuser gibt. Diese Entdeckungen haben meine Neugier geweckt und mich dazu inspiriert, mehr über die Geschichte und Entwicklung dieser Bauwerke zu erfahren. Eine großartige Gelegenheit bietet sich durch ein Interview mit einem Architektur-Studenten, der spannende Einblicke in dieses Thema geben kann.

Markante Eigenschaften des Magazins
Ein Magazin hebt sich in einigen Punkten deutlich von Zeitschriften ab. Dazu zählen zum Beispiel der Preis, die Auflösung der Bilder, die Wertigkeit der einzelnen Seiten und vor allem des Covers. Dies, wie auch die Zielgruppe und die Art des Magazins mussten festgehalten werden.
Magazinart
- Genre: Fachzeitschrift
- Monatsheft
- Magazin für Architektur-Studenten
- Vorwiegend “Außenarchitektur”, Innenarchitektur nur bei Besonderheiten
- Informativ und ästhetische Bilder
- Unter anderem geeignet für Weiterbildung im Bereich Architektur
Wertigkeit
- Hochwertig
- Preis: 6,80€
- Glänzender Umschlag
- Eher schlicht, große Bilder, viel Negativraum
- Moderne Schrift
- Eher gedeckte Farben, nur ein, zwei hervorstechende
Zielgruppe
- (Architektur-) Studenten
- Ältere Architekten
- Personen, die sich für Architektur/(-) Geschichte interessieren
- 17 und älter
- gender neutral
- Hannover und Umgebung
- Deutsche Sprache
Struktur
- Titel:
1) Gibt es ein schönes Hannover?
oder
2) Das schöne Alte und hässliche Neue - Einleitend erster Eindruck von vielen nicht-Hannoveranern im Bezug auf die Häuser
- Nicht sonderlich schön, Nachkriegsbauten, nur in Altstadt noch schöne Häuser
- Aus Ich-Perspektive, als würde ich eine kleine Tour durch Hannover machen
- Kleiner Satz für den Übergang in Richtung “Aber Hannover hat noch mehr zu bieten”
- Kurze geschichtliche Zusammenfassung über die Entstehung/Besiedelung von Hannover bis hin zu den Stadtvillen, Krieg und Nachkriegszeit (wie viel wurde zerstört, wie wurde es wieder aufgerichtet?)
- Über Stadtvillen in z.B. der List ausführlicher (als Interview?)
- In welchem Zeitraum entstanden Sie?
- Wie viele wohnten dort?
- (Was haben die Figuren, die man teilweise sieht, für eine Bedeutung?)
- Manche Figuren wurden erschaffen um dem Haus eine “Seele” zu geben
- Wie hat sich die Nutzung der Gebäude geändert?
- Wie viel kostet die Instandhaltung? (Denkmalschutz?)
Branding
Skribble
Um die Wertigkeit des Magazins zu unterstreichen, muss auch das Layout entsprechend aufgearbeitet werden.
Hierzu skizzierte ich einige Ideen.
Beim Format des Magazins richte ich mich nach klassischen Magazinen, wie etwa der “Vogue”, deren Format 23 x 30 cm beträgt.
Auf dem Cover wird das Bild, welches das Thema repräsentiert, zu sehen sein. In diesem Fall soll es ein schönes altes Gebäude neben einem sehr hässlichen alten sein, so, wie es in der Straße zu sehen ist (nicht mit Photoshop erstellt).
Zudem sind hier natürlich der Name des Magazins / das Logo, der Titel des Hauptartikels, dazu der Lead, weitere Titel mit einer kurzen Beschreibung, Datum der Ausgabe und Preis und ein Strichcode abgebildet.

Bei den Inhaltsseiten und beim Interview werde ich mit einem Zwei- oder Dreispalter und großen Bildern arbeiten. Außerdem sollen im Interview Zitate herausgehoben werden.
Die Seitenzahlen sollen zwar dezent sein, aber micht einfach standardmäßig links oder rechts unten in der Ecke sitzen.
Im Hintergrund werden Grafiken zu sehen sein, die sich auf den Seiten wiederholen.

Für das finale Scribble habe ich die besten Entwürfe aus den drei Kategorien ausgewählt und sauber nachgezeichnet. Mein Ziel ist es, ein klares Layout mit großen Bildern und viel Weißraum zu gestalten. Wenn die Negativräume zu groß wirken, werden sie mit dezenten Grafiken gefüllt, die sich harmonisch im Hintergrund einfügen und auf jeder Seite eine gestalterische Einheit bilden.

Schriftwahl
Für die Schriftwahl des Magazins ist eine klare und gut lesbare Typografie besonders wichtig, um einen seriösen Eindruck zu vermitteln. Daher kommen geradlinige und schlichte Schriften zum Einsatz, die auf verschnörkelte Details verzichten.
Da das Magazin gedruckt wird, ist darauf zu achten, dass der Schriftschnitt nicht zu dünn ist, um ein Wegbrechen der Buchstaben zu vermeiden. Für den Fließtext wurden serifenbetonte Schriften gewählt, da diese den Lesefluss erleichtern. Die Serifen sorgen dafür, dass die Buchstaben optisch auf einer Linie stehen, was das Auge besser durch die Zeilen führt und das Verrutschen in den Spalten verhindert.

Die Überschriften sind serifenlos gehalten, um eine moderne und klare Wirkung zu erzielen. Durch ihre Gradlinigkeit harmonieren sie optimal mit dem architektonischen Thema des Magazins und sorgen für ein strukturiertes und ansprechendes Gesamtbild.

Ich entschied mich also für die Schriftart “Parisine Office Std” als Headline und “Rocky” für den Fließtext. Diese Schriftarten haben trotz der Unterschiede, wie die vorhandenen oder eben fehlenden Serifen, einige Ähnlichkeiten. Der Schriftschnitt zum Beispiel ist in “Regular” ähnlich, auch die Höhen der Mittel-, Ober- und Unterlängen ist nicht zu unterschiedlich. Dies sorgt für ein harmonisches Aussehen und Zusammenspiel der beiden Schriftarten.

Farbwahl
Die Farben sollen das Thema widerspiegeln. Aus diesem Grund orientiere ich mich an der Farbgebung der erstellten Bilder in Hannover. Somit sind die Farben zusammengesetzt aus verschiedenen Grün– und Brauntönen.
Die Fließtexte sind in einem sehr dunklen Grün, die Hauptüberschriften und Seitenzahlen in einem anderen Dunkelgrün, Unterüberschriften und Auszeichnungen in den verschiedenen Altrosa-Tönen.
Die Rubriken werden dadurch erkenntlich gemacht, dass die Farben des Rubriktitels sich mit dem Hintergrund der Seitenzahl ändern. Der Titel der Rubrik und das Wort “Rubrik” haben einen Farbton von 50%, damit er nicht zu sehr heraussticht. Die Seitenzahl und das Wort “Rubrik” bleiben immer im hellen grün und in derselben Schriftart.

Bildwahl
Die Bilder zeigen teils wichtige, teils vor allem repräsentative Gebäude in und aus Hannover. Die Auswahl geschah passend zum Text. Wenn zum Beispiel der Platz um den Kröpcke oder die Marktkirche erwähnt wird, dann soll dazu passendes Bildmaterial gezeigt werden. So erübrigen sich auch Beschreibungen der Bilder.
Layouts
Ich entschied mich für zwei Layout-Varianten, die beide mit großen Bildern oder Bildreihen arbeiten, um den Text visuell zu unterstützen. In der ersten Version sollten die Überschriften entweder linksbündig oder zentriert angeordnet sein. In der zweiten Variante, für die ich mich letztendlich entschied, sind die Überschriften links- oder rechtsbündig, jedoch niemals zentriert. Diese Ausrichtung betont die klare und geradlinige Gestaltung des Layouts.
Die Seitenzahlen und Rubrikentitel sind in beiden Versionen zusammengefasst. In der finalen Gestaltung befinden sie sich entweder am Außensteg oder unten im Fußsteg. Zitate sind direkt in den Textspalten platziert und heben sich durch farbliche Akzente hervor, ohne die klare Struktur zu unterbrechen. So bleibt die Spaltenbreite konstant und die Lesbarkeit der Zeilen gewährleistet.

Das Cover wird von einem großen Bild dominiert, das als Eyecatcher fungiert und das Titelthema „Das schöne Alte und hässliche Neue“ visuell unterstützt. Hierbei wird ein schönes, altes Gebäude direkt neben einem unattraktiven, modernen Bau gezeigt. Der Titel kann oberhalb, im oder unterhalb des Bildes platziert werden. Ausgabe, Preis und Barcode erscheinen in einer unauffälligen Fußzeile.

Nach dem Einfügen aller Texte und Bilder stellte ich fest, dass die ursprüngliche Anordnung auf dem Cover eher an ein Schulbuch erinnerte als an ein Magazin. Deshalb überarbeitete ich das Layout, tauschte das Bild aus und passte Schriftfarbe sowie -größe an. Dadurch entstand ein deutlich harmonischeres Gesamtbild.
Auch beim Interview-Layout entschied ich mich für Anpassungen: Zu Beginn des Textes platzierte ich ein Bild der interviewten Person. Das abschließende Bild gestaltete ich schmaler und höher, sodass es als „Abschlussbild“ perfekt zu den schmalen, angeschnittenen „Anfangsbildern“ passt und das Layout stimmig abrundet.

Finales Produkt
So kamen am Ende drei Inhaltsseiten, das Cover und die Rückseite zustande.
Es beinhaltet nicht nur die Bilder, sondern auch ein Interview, welches auf Informationen basierte, die ich zuvor mit einem Architekturstudenten besprechen konnte.
Fazit
Die Gestaltung eines Magazins vereint kreative Freiheit mit strukturellen Herausforderungen und ist eine typische Aufgabe im Grafikdesign. Dabei geht es nicht nur darum, ein harmonisches Gesamtbild zu schaffen, sondern auch darum, Unterschiede zwischen Rubriken und Elementen klar erkennbar zu machen. Besonders zu Beginn des Projekts erfordert es viel Zeit und Geduld, passende Schriften, Farben und ein flexibles Gestaltungsraster zu finden. Doch sobald diese Grundlagen festgelegt sind, wird der weitere Layout-Prozess deutlich effizienter.
Während der Arbeit an diesem Projekt zeigte sich, dass das Schreiben und Recherchieren von Texten nicht zu den Kernaufgaben eines Grafikdesigners gehört und viel Zeit in Anspruch nehmen kann. Auch das Erstellen eigener Bilder ist eher untypisch, es sei denn, man arbeitet in einer kleinen Agentur. Dennoch machte es Spaß, passende Fotos zu machen und diese harmonisch ins Layout einzubinden.
Die Farbauswahl und Typografie erwiesen sich als gut abgestimmt auf das Thema – nicht zu auffällig, aber dennoch ansprechend und klar lesbar. Die Bilder unterstützen den Text sinnvoll und veranschaulichen die Inhalte auf subtile, aber effektive Weise.
Insgesamt zeigte das Projekt, dass Magazingestaltung besonders dann Freude bereitet, wenn man sich für das Thema interessiert und eigene kreative Ideen einbringen kann. Es bot wertvolle Einblicke in die beruflichen Anforderungen und war eine gute Vorbereitung auf zukünftige Projekte im Grafikdesign.